Referenten der Sektion Ökologische Landwirtschaft | Ampi – Asociace místních potravinových iniciativ, o.p.s.

Referenten der Sektion Ökologische Landwirtschaft

Referenten der Sektion Ökologische Landwirtschaft

Jiří Urban

Jiří Urban gehört zur Gruppe der Gründer des ökologischen Landbaus in Tschechien. Er arbeitete in der landwirtschaftlichen Praxis, als Berater und Kontrolleur des ökologischen Landbaus, in der staatlichen Verwaltung, als Vorsitzender des Verbandes der Biobauern und als Leiter des Bioinstituts. Er arbeitete sowohl auf tschechischen Biohöfen, als auch in ausländischen Institutionen wie z. B. FiBL. Sein ganzes Leben lang hat er sich mit Bildung und Wissensvermittlung ökologischen Landbau beschäftigt. Derzeit konzentriert er sich auf die Kontrolle des ökologischen Landbaus, die Gesetzgebung und den Pflanzenschutz, unterstützt Demonstrations-Biobetriebe und ist auch prakisch im ökologischen Weinbau, Obstbau, Gemüseanbau und in der Landschaftsgestaltung tätig.

 

 


Stanislav Hejduk

Stanislav Hejduk beschäftigt sich mit den Leistungen von Grünland und Klee für das Ökosystem, mit deren Einfluss auf die Bodenfruchtbarkeit, mit der Kohlenstoff- und Stickstoffbindung im Boden, der Menge und Qualität des oberflächlich abfließenden und einsickernden Wassers, der Grünlandbiodiversität und der Problematik der Einsaaten und Erneuerung vom Grünland. Er ist ein Befürworter der Weidehaltung der Wiederkäuer, die er für einen Weg zur Förderung einer nachhaltigen Landwirtschaft durch Einsparung fossiler Brennstoffe, Recycling der Nährstoffe, Welfare der Tiere und Belebung der Landschaft hält. Er widmet sich auch der Problematik der halbparasitischen Pflanzen (namentlich des Klappertopfs) für die Förderung der Biodiversität der Pflanzen und Insekten in Grasbeständen.

Die Zukunft der ökologischen Tierhaltung; Warum ist die Weidehaltung so grundlegend für eine nachhaltige Landwirtschaft; Problematik der Treibhausgase und der Wiederkäuerhaltung; Milchprodukte, Fleisch, Produktverarbeitung. Jiří Urban / Stanislav Hejduk.  Grünland spielt im Rahmen der nachhaltigen Landwirtschaft eine grundlegende Rolle, weil es in der Landschaft Wichtiges für das Ökosystem leistet, z.B. Vorbeugung der Blitzhochwasser, Erosionsschutz des Boddens, Kohlenstoffbindung im Boden, Förderung der Biodiversität der Pflanzen und Tiere (besonders der Bestäuber), es erhöht die Attraktivität der Landschaft für die Erholung und natürlich produziert es Futter für Nutztiere. Weide der Tiere auf dem Grünland ist die billigste und effektivste Art und Weise derer Pflege und Ernte. Wiederkäuer werden heutzutage oft einer Produktion an Methan und andere Treibhausgase beschuldigt, die beim Verdauen in ihrem Verdauungstrakt und bei der Nutzung ihrer Exkremente entstehen. In der Vergangenheit wurde aber bei uns viel mehr Rindvieh und anderer Wiederkäuer und auch Pferde gehalten, ohne dass bedeutende negative Wirkungen auf die Umwelt beobachtet worden wären. Dagegen in der heutigen spezialisierten Landwirtschaft wird die industrielle Tierhaltung oft von dem Anbau der Feldfrüchte abgekoppelt. Folglich erhöht sich deutlich der Verbrauch fossiler Brennstoffe, Kunstdünger und Pestizide. In der Folge der Abwesenheit verbessernder Früchte in den Fruchtfolgen sinkt die Bodenfruchtbarkeit, der Gehalt an organischer Masse und der Boden ist einer intensiven Erosion ausgesetzt. Eine erneute Verbindung des Grünlands und anderer Futterpflanzen mit Weidehaltung der Wiederkäuer ist ein Weg, die negativen Trends in der gegenwärtigen Landwirtschaft zu ändern.


Roman Pavela

Roman Pavela ist studierter Botaniker. Er arbeitet im Forschungsinstitut für Pflanzenbau in Prag und spezialisiert sich auf die Nutzung der biologisch aktiven Pflanzenstoffe; zu seinen weiteren wissenschaftlichen Interessen gehört Forschung auf dem Gebiet der Interaktionen zwischen Pflanzen und Insekten, des Phänomens der Antifraßaktivitäten der pflanzlichen Metabolite oder der Wirksamkeit der Pestizide. Er beteiligte sich an der Entwicklung einiger unikaten Pflanzenschutzmittel. Er Arbeitet mit vielen tschechischen und ausländischen Firmen zusammen, seine wissenschaftliche Arbeit popularisiert er in Zeitschriften und im Fernsehen, hält Vorlesungen an Universitäten. 2019 wurde er auf die Prestigeliste der meistzitierten Wissenschaftler der Welt aufgenommen.

Biopestizide in der ökologischen Landwirtschaft. Pflanzenschutz in der ökologischen Landwirtschaft ist manchmal aufgrund fehlender Wirkstoffe problematisch. Außer den biologischen Mitteln auf der Basis von Mikroorganismen und Viren oder der Verwendung von Bioagens und dem Schutz der Prädatoren können auch weniger bekannte sog. botanische Pestiziden, hofeigene Mittel und Grundstoffe benutzt werden. Im Vortrag wird deshalb die Geschichte und Gegenwart der Verwendung dieser Pflanzenschutzmittel vorgestellt werden, deren wichtigste Vertreter, Wirksamkeit und Möglichkeiten im Schutz gegen Pathogene und Schädlinge landwirtschaftlicher Früchte. Es werden aktuelle Herausforderungen im Bereich der Forschung und praktischer Verwendung diskutiert.


Pavel Rotter

Umweltchemiker und Ökologe; absolvierte Ph.D.-Studien am Research Centre for Toxic Compounds in the Environment (RECETOX) an der Masaryk-Universität. Er beschäftigt sich mit der Wirkung chemischer Stoffe auf Ökosysteme, der Problematik der ökologischen Stabilität und der Anpassung der Waldökosysteme. Er war Mitbegründer der Organisation für Auspflanzung von Baumreihen und Vegetationselementen in der Agrarlandschaft, die den Namen „Větvení“ trug. Er lehrte oder lehrt an der Mendel- und Masaryk-Universität in Brno. Als externes Teammitglied bereitete er 2022 für die Bewegung Duha eine Analyse zu der Problematik der Nutzung von Pestiziden in der Landwirtschaft vor.

 

 


Monika Hradilová

Monika Hradilová studierte Bodenkunde an der Tschechischen landwirtschaftlichen Universität in Prag. Sie will die unhaltbare Bewirtschaftung zu einer nachhaltigen ändern und damit die Bodendegradation verhindern und die Produktions- und Außerproduktionseigenschaften des Bodens fördern. In der Stiftung Partnerství (Partnerschaft) arbeitet sie als Fachberaterin für den Bodenschutz im Projekt Lebendiger Boden. Anhand der Spatendiagnose hilft sie den Eigentümern des Grund und Bodens eine richtige Bodenpflege einzuführen.

Grundbesitzer – Magistrat- und Gemeindeboden. Živá půda/Lebendiger Boden ist ein Projekt der Stiftung Nadace Partnerství, durch das diese hilft, die massive Entwertung des Bodens zu stoppen. Berater beraten Bodeneigentümer aus den Reihen der Bürger, Firmen, Gemeinden und Städte, wie die Bodenqualität und Bodenbewirtschaftung zu bessern wäre. Sie helfen ihnen, durch den ganzen Umstellungsprozess der Bewirtschaftung von der Spatendiagnose über die Kommunikation mit dem Pächter bis zur Unterschrift eines fairen Pachtvertrags durchzugehen.


Nikola und Christine Burgeff

Nikola und Christine Burgeff arbeiten seit über 30 Jahren mit Rindern. 1993 haben sie in Mahlitzsch, 30 km westlich von Dresden in Sachsen, mit zwei weiteren Familien einen neuen Bauernhof gegründet, der nach biologisch-dynamischen Kriterien bewirtschaftet wird. Was seinerzeit mit 30 tragenden Färsen aus Böhmen und Mähren begonnen hat, ist heute zu einer stabilen Milchviehherde von 80 Kühen und der Nachzucht geworden. Nikola ist auch zuständig für die Betreuung der Hofmolkerei, Christine kümmert sich um die Fleischvermarktung und die Aufzucht der Kälber mit Ammenkühen. Hof Mahlitzsch bewirtschaftet heute ca. 300 ha und beschäftigt in Landwirtschaft, Verarbeitung und Handel mehr als 50 Menschen.

30 Jahre Böhmisches Fleckvieh. Gedanken zur Herdenentwicklung, Tier-Mensch Beziehung  und Möglichkeiten einer nachhaltigen Rinderzucht.


Anja Hradetzky

Anja Hradetzky ist Bäuerin, Gründerin des ökologischen Milchviehbetriebs Hof Stolze Kuh nordöstlich von Berlin. Auf 150 ha weidet sie eine 150köpfige Kuhherde, weitere 100 ha dienen zur Luzerne- und Getreideproduktion. Sie ist auch Trainerin der Methode Low Stress Stockmanship, was eine Methode des Umgangs mit Nutztieren ist, aufgebaut auf der Kenntnis deren Reaktionen und Verhaltens, wo das Hauptziel ist, Sicherheit, Effektivität und Minimum an Stress zu erreichen. Bevor sie zusammen mit ihrem Ehemann den Hof aufbaute, hatte Anja Biolandbau und Marketing in Eberswalde studiert. Sie arbeitete auf mehreren Biohöfen und Ranchen in Europa und Kanada, worüber sie das Buch schrieb: Wie ich als Cowgirl die Welt bereiste und ohne Land und Geld zur Bio-Bäuerin wurde. Anja ist Rednerin und Mentorin mit Ausrichtung auf folgende Bereiche: Tierhaltung, die auf den biologischen Bedürfnissen der Tiere aufbaut, grundlegender Umgang mit Nutztieren, Melken auf der Weide, Muttergebundene Kälberaufzucht, alternative Finanzierung und regenerative Landwirtschaft. Sie engagiert sich in der Unterstützung der Familienhöfe und der ländlichen Entwicklung. Wegen Fragen kann sie unter stolzekuh@posteo.de angeschrieben werden.

Während ihrer Studienreise stellte Anja Hradetzky fest, wie schnell das Vieh seine Äußerungen natürlichen Verhaltens verlieren kann. Z.B. sind die Kälber wegen der Haltung nicht imstande, aus den verkürzten Eutern zu trinken oder der Herde zu folgen. Das führte sie zum Selbststudium der Muttergebundenen Kälberaufzucht. Nach ihrer Erfahrung in Kanada implementierte sie die Methoden des Low Stress Stockmanships auch in ihre Arbeit, z.B. das Absetzen der Kälber, die durch einen Zaun vom Rest der Herde getrennt werden. Außerdem ist Anja wegen ihrem autistischen Gehirn imstande wahrzunehmen, wie sich das Rindvieh fühlt, und behauptet, dass Ställe eigentlich nicht wirklich nötig sind. Wir wollen mit ihr zusammen in eine komplett andere Wahrnehmungsperspektive der „normalen“ Tierhaltung mit Hilfe des Einfühlens in die Tiere als wahre Wesen und in die Verwirklichung entsprechender Änderung in deren Haltung eintauchen.


Martin von Mackensen

Martin von Mackensen ist ein biodynamischer Landwirt und Pädagoge. Er lebt und arbeitet am Flaggschiff der biodynamischen Landwirtschaft, dem Dottenfelderhof bei Frankfurt am Main. Seit 1991 leitet er hier die Landbauschule für biologisch-dynamische wirtschaftsweise, und unterstützt die jungen Landwirte auf ihrem Weg, denn wie er sagt: „Es gibt genug Bauernhöfe und Möglichkeiten, aber was wir wirklich brauchen, sind fähige und motivierte Menschen.“ Martin von Mackensen ist seit langem ein biodynamischer Berater, sowohl in deutschen als auch auf dem ausländischen Betrieben.

Die Bedeutung und Dimension der Tierhaltung im ökologischen Landbau der Zukunft I und II. Tierhaltung ist weit mehr als ein Teil der betrieblichen Ökonomie. Es wird die essenzielle Bedeutung und Leistung der Tierhaltung besprochen. Im Weiteren geht es um Fütterung, Haltung, Tiergesundheit und Zucht.


Nicki Haack

Nicolas Haack hat Ökologische Agrarwissenschaften an der Universität Kassel / Witzenhausen studiert. Seine , dem Studium vorangegangen, teils negativen Erfahrungen mit der Landwirtschaft, im Bezug zu Umweltastpekten und Tierwohl, weckten in ihm den Drang Lösungen für diese zentralen Fragen zu finden. Daher vertiefte er sich schon während dem Studium in dem Themenfeld der Regenerativen Landwirtschaft mit dem Schweerpunkt auf Tierhaltung und Agroforstsysteme, da ihm im Studium schnell klar wurde, dass der Ökolandbau bisher nicht alle Nachhaltigkeitslücken schließen kann.

Somit begann im Rahmen einer Studierenden Gruppe Vorlesungen mit zu entwickeln und durchzuführen. Im Rahmen dieser Tätigkeiten lernte er Janos Wack und Christoph Meixner kennen, mit denen er Triebwerk, ein planungsbüro für Regenerative Land- und Agroforstwirtschaft gründete. Die Motivaation hierfür war die Agroforstwirtschaft aufgrund ihrer vielen Vorteile für Mensch und Umwelt in der Landwirtschaft zu verbreiten. Triebwerk arbeitet im Bereich der Agroforstplanung und unterstützt Landwirte von der Idee bis zur Pflanzung bei der Anlage von Agroforstsystemen, bieten Fortbildungen für Landwirte sowie landwirtschaftliche Berater mit dem Deutschen Fachverband für Agroforstwirtschaft an und beteiligen sich als Schnittstelle zwischen Forschung und Landwirtschaft an (internationalen) Forschungsprojekten zur Agroforstwirtschaft.

Agroforstsysteme für Rinder und Hühner. Wir betrachten die möglichen Vorteile von silvopastoralen agroforestsystemen im details im Bezug auf mobile Hühnerhaltung mit Kurzumtriebsgehölzen sowie Bäumen, die auf Weiden gepflanzt werden. Dazu werden Beispiele gezeigt und wie die Bäume integriert werden können.


Birger Paulsen

Birger Paulsen arbeitet zur Zeit bei der Firma Triebwerk in Deutschland. Inhalt seiner Tätigkeit ist die Verbreitung und Entwicklung regenerativen landwirtschaftlichen Methoden, wobei seine Schwerpunkte Agroforst und regenerative Beweidung sind. Zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn studierte er International Forest Ecosystem Management (B.Sc.) an der HNE Eberswalde. Durch seine Begeisterung für nachhaltige Landnutzungssysteme arbeitete er danach in der praktischen Land- und Forstwirtschaft. In dieser Zeit konnte er Erfahrungen mit verschiedenen Beweidungsstrategien sammeln und kam in Kontakt mit regenerativen Bewirtschaftungsansätzen. Neben der Beweidung lag die Nutzung von Gehölzpflanzen ebenfalls in seinem Fokus.

Durch sein Interesse für das Potenzial von aufbauenden Beweidungsstrategien, setzte er sich mit der Theorie von Rotationsweide im allgemeinen, Holistic Planned Grazing und Mob Grazing, auseinander. Sein Wissen darüber vertiefte er mit verschiedenen Auslandsreisen zu praktizierenden landwirtschlaftlichen Betrieben. Im Anschluss setzte er seine gesammelte Erfahrung auf dem regenerativen Entwicklungsbetrieb Gut & Bösel in Brandenburg um, wo er ein regeneratives Beweidungskonzept für einen ackerbaulich geprägten landwirtschlaftlichen Betrieb entwickelte.

Einführung in das regenerative Weidemanagement. Der Vortrag bietet einen Überblick über verschiedene regenerative Beweidungsmethoden und deren ganzheitliche Einbindung in den Betrieb. Es werden theoretische Grundlagen der regenerativen Beweidung vermittelt und gleichzeitig versucht, anhand von Praxisbeispielen, Herausforderungen und Lösungsansätze im mitteleuropäischen Kontext aufzuzeigen.


Jan Trávníček

Jan Trávníček ist Berater für den ökologischen Landbau und Mitbegründer und Direktor von Beratungsfirma Czech Organics. Czech Organics befasst sich mit umfassender Beratung für Biobauern und angewandter Forschung zum ökologischen Landbau. Seit 2021 koordiniert er die Aktivitäten der Vereinigung innovativer Biobauern und der ersten Bioregion in der Tschechischen Republik.

 

 

 


Anna Hudská

Zazemí z.s. im Böhmischen Paradies. Ich baue Pflanzen an und halte Tiere im Prinzip seit jeher. 2011–2017 war mein Broterwerb Gemüseanbau, in den Trockenjahren 2018 und 2019 fing ich an, mich der Landschaftspflege und der Gründung von Gemeinschaften in Verbindung mit der Landschaft mehr zu widmen. Wir pflanzen Bäume, Sträucher, bauen Gemüse an, pflegen Wald und legen gemeinschaftliche Hühnerhaltungen an. Jede unserer Aktivitäten – jede Streuobstwiese, jedes kleine Feld, Komposter, Hühnerhaus – hat ihre eigene Gemeinschaft an Familien oder Schul- und Vorschulkinder. Wir streben eine bunte Landschaft an und pflegen sowohl Pflanzen als auch zwischenmenschliche Beziehungen. Meine heilige Trinität: Bäume, Kompost, Hühner.

Wie wird eine gemeinschaftliche Hühnerhaltung angelegt. Gemeinschaftliche Hühnerhaltung ist eine Schar von 30–50 Hühnern, um die sich 7 Familien kümmern. Gewöhnlich gehört die Schar jeweils einer Familie an einem Tag der Woche. Die kümmert sich an dem Tag um die Hühner und sammelt die Eier für sich auf. Dadurch wird in der Regel der Wochenbedarf der Familie gedeckt. Mathematisch ausgedrückt: ein Tag Pflege = Eier für die ganze Woche.

Themen:


Miroslav Florián

Absolvent des Ingenieur- und Doktorandenstudiums an der Agronomiefakultät der Mendeluniversität, befasst sich sein Leben lang mit der Landwirtschaft. Seit 2002 arbeitet er im Zentralen landwirtschaftlichen Kontroll- und Prüfamt in Brno, zurzeit als Direktor der Sektion der landwirtschaftlichen Inputs. In seine Kompetenz gehören somit Bereiche Futtermittel, Boden, Düngemittel, Pflanzenschutzmittel, weitere agrochemischen Inputs und die zugehörige Kontrolle, einschließlich der Biokontrolle. Er ist auf dem Gebiet der Bildung und Aufklärung aktiv, seine Hauptthemen sind nachhaltige Landwirtschaft, Bodenpflege, rationelle Nutzung der Agrochemie, Nahrungsmittelsicherheit und Effektivität der Staatsverwaltung.

 

 


Eliška Vozníková

Sie studierte angewandte Ökologie an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Uni in Ostrava und rurale Entwicklung an der Agronomischen Fakultät der Mendel-Universität in Brno. Seit 2009 arbeitet sie in der NGO Hnutí DUHA als Expertin für Natur- und Landschaftsschutz. Zu ihren Themen gehören Wälder, Wildnis und Landwirtschaft. Sie hat langjährige Erfahrungen mit Projektleitung. Hnutí DUHA beteiligt sich am Projekt Impact Hub Lebendige Region Tišnovsko – Förderung des Wandels in der Landbewirtschaftung und kurzer Lieferantenketten. Zurzeit startet sie mit ihrem Team und den Projektpartnern ein durch die Norwegischen Fonds gefördertes Projekt, im dessen Rahmen Aktivitäten durchgeführt werden, die auf eine Implementierung des Bio-Region-Konzepts als Fördernetz für Biodiversität in der Landschaft Tschechiens hinzielen. Das Pilotgebiet stellen ausgewählte Regionen des Südmährischen Landkreises (inklusive der Region Tišnovsko) dar, wo Vernetzungstreffen, Workshops, Vorschläge für Änderungen in der Landbewirtschaftung, Schulungen der Farmschule (Farmářská škola) durchgeführt werden und eine Musterfarm geschult wird; ferner wird es um das Miteinbeziehen vom Business und Erfahrungsvermittlung vom norwegischen Impact Hub bei dem Thema Arbeit mit Gemeinschaften gehen.

Bioregionen – Beispiel Ökofarm Probio, Lebendige Region Tišnovsko. BIO region, Bioregion oder Bio-District. In allen diesen Namen können konkrete geographische Gebiete gefunden werden, wo Landwirte, Bürger, Unternehmer in der Gastronomie, Vereine und öffentliche Organe eine Vereinbarung über nachhaltiges Wirtschaften mit lokalen Ressourcen auf der Basis der Ökoproduktion und -Konsumtion treffen. Sie sind in Italien, Spanien, Frankreich, Deutschland und vielen anderen Ländern verbreitet. Ihren Weg in die Tschechische Republik suchen sie allerdings noch. Und das zum Beispiel über die Projekte in Velké Hostěrádky oder in der Tišnovsko-Region. Jedes der Projekte ergreift es auf seine eigene Art und Weise. Kommen sie zum gleichen Ziel? Darüber, wie sich eine Bioregion in den Bedingungen der tschechischen Landwirtschaft (nicht) machen lässt.


Josef Sklenář

Seit 1998 wird unser Betrieb ökologisch bewirtschaftet, zurzeit mit insgesamt 620 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche, die Hälfte davon Ackerland. Vielfältige Fruchtfolge auch mit unüblichen Früchten (technischer Hanf, Wassermelonen, Körnermais…) mit Saatgut- und Marktfruchtproduktion (Weizen, Buchweizen, Hafer), aber auch mit einem großen Anteil an Leguminosen (Körnerleguminosen, Luzerne, Klee) sichern uns solide Hektarerträge. Wir halten ca. 1000 Schweine der Rasse Prestice in der Genreserve und etwa 300 Rindvieh in Mutterkuhhaltung. Für Eigenbedarf, aber auch für andere Biolandwirte, betreiben wir eine Schlachterei mit Fleischverarbeitung. Unsere Produkte fahren wir in Tschechien selber aus, aber auch mittels mehrerer Handelsunternehmen. Wir stellen Strom und Wärme in einer Biogasanlage her. Dadurch können wir eine Kräuter-, Luzerne- und Kornfruchttrocknung betreiben. Wir arbeiten mit Universitäten und Forschungsinstituten zusammen. Momentan beenden wir zusammen mit ČZU Prag und VÚŽV Prag-Uhříněves Projekte „Separation der Blätter und Stängel der Leguminosen“ und „Familienhaltung der Schweine“. Wir organisieren Fachseminare und -Kurse zur ökologischen Landwirtschaft.

Vorstellung der Biofarm Sasov – ökologische Schweinehaltung seit 1999. Familienhaltung der Schweine mit Befruchtung säugender Sauen – ein Schweinehaltungssystem, der ökologische und etische Kriterien für die Haltung berücksichtigt und ökonomische Effektivität der Haltung mit einbezieht.


Tomáš Uhnák

Doktorand der Tschechischen landwirtschaftlichen Universität in Prag, widmet sich der Erforschung ideologischer, sozialer und diskursiver Aspekte der Lebensmittelregime und Agrarparadigmen, besonders im Kontext alternativer Agro-Lebensmittelbewegungen, der Lebensmittelsouveränität, Agroökologie und ökologischer Landwirtschaft. Als AMPI-Mitglied beteiligt er sich an der solidarischen Landwirtschaft, ist Koordinator CSA Smetanka in Prag. Er widmet sich dem Obstbau und der Journalistik.

 

 

 

 


Lukáš Zagata

Soziologe und Pädagoge an der Tschechischen landwirtschaftlichen Universität in Prag, in seiner Forschung widmet er sich der Problematik der ökologischen Landwirtschaft, eines nachhaltigen Lebensmittelverbrauchs und den Umstellungsprozessen in der Landwirtschaft, in der Vergangenheit beteiligte er sich an vielen internationalen Forschungsprojekten im Rahmen der EU.

 

 

 

 

 


Klaus Wiesinger

Dr. Klaus Wiesinger. Studium der Agrarwissenschaften an der Technischen Universität München-Weihenstephan 1984-1990. Von 2001-2006 Geschäftsführer der Landesvereinigung für den Ökologischen Landbau in Bayern, seit 2006 an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) als Koordinator für Ökolandbau-Forschung. Seit 2014 Leiter des Kompetenzzentrums Ökolandbau der LfL, das heute 5 Referate mit insgesamt 18 Mitarbeitern umfasst. 2013 bis heute Aufbau und Leitung der Projekte „Öko-Modellregionen“ und „Bio-Betriebsnetz“, seit 2021 Netzwerkarbeit zu Ökolebensmitteln im bayerischen Lebensmittelhandwerk (Bäckereien,Konditoreien, Metzgereien, Mühlen, Brauereien). Seit 2021 Forschungskoordinator Ökologischer Landbau am LfL Präsidium.

Öko-Modellregionen in Bayern – ein wichtiger Baustein um 30% Bio zu erreichen. Der Vortrag behandelt die Entstehung, Finanzierung, Struktur und Arbeitsweise der 26 Öko-Modellregionen in Bayern. Anhand von Fallbeispielen werden erfolgreiche Projekte der Öko-Modellregionen, aber auch Hindernisse und Widerstände dargestellt.


 

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